Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 6. Marsch, 2025 – Mysore
Wir beginnen das 61. Kapitel.
Rama fragt: In Brahma zu existieren ist alleine schon ein Vibhuti d.h. glorreich. Lord Brahma sieht diese Welt als Illusion, deshalb ist er immer in Meditation und deshalb machen wir keine Puja für ihn. Brahma weilt immer in Wissen. Deshalb verehren wir Vishnu und Shiva. Brahma meditiert immer, wir dürfen ihn nicht stören und deshalb verehren wir ihn nicht.
Warum meditiert er? Da er weiss, daß die Welt Illusion ist, verfällt er ihr nicht und meditiert stattdessen.
Warum können wir die Welt nicht wie einen Traum sehen wie Lord Brahma? Warum ist die Welt wirklich für den Jeevi und Illusion für Brahma? Sowohl Brahma und Devatas als auch Jeevis sind für eine Ewigkeit in dieser Welt, und doch sehen sie sie verschieden, die Ersteren als Illusion, die Zweiten als Wirklichkeit.
Brahmas Leben ist in der zweiten Hälfte seiner 100 Jahre, jetzt ist er 51. Ein Jahr für ihn sind Billionen Jahre für uns. Obwohl er schon so lange in der Welt ist, kann er sie als Illusion sehen, warum? Im Vergleich zu Brahma sind wir Jeevis erst kürzlich in diese Welt gekommen.
Wenn Brahma weiß, daß die Welt unwirklich ist, warum existiert er dann?
Oh Gurudeva, diese manifestierte Welt ist nicht ewig, warum erscheint sie uns wirklich? So wie Sita den goldenen Hirsch als wirklich gesehen hat, sehen wir die Welt als wirklich und müssen deshalb viel leiden, geradeso wie Sita im Ramayana.
Brahma ist ebenso verkörpert wie die Jeevis und trotzdem erkennt er die Illusion der Welt. Warum sehen nur wir Jeevis diese Welt als wirklich? Normale Leute denken, der Himmel sei blau. Intelligente wissen, daß es nicht so ist, da der Raum unendlich ist – sie haben eine Sichtweise, die auf der Wahrheit gegründet ist. Kinder denken, jemand habe ihn blau angemalt, die Weisen kennen die Wahrheit. Es hängt von unserer Sichtweise ab, und diese hat nichts damit zu tun, wie lange wir schon sehen. Wir müssen immer das Prinzip, die Essenz von allem erfassen und nicht der Erscheinung zum Opfer fallen. Die Weisen sehen die Welt als Illusion, wir nicht, weil wir noch nicht aus dem Traum erwacht sind.
Lord Brahma war ein normales Wesen in einer früheren Geburt, geradeso wie Anjaneya später Brahma sein wird. Damals sah Brahma die Welt als wirklich, aber seitdem ist er auf höhere Ebenen aufgestiegen. Wenn ihr aufwacht, verschwindet dieser Traum. Für die Weisen sind alle freundlich, weil sie überall Paramatman sehen. Wir haben Urteile, manche sind gut und andere schlecht. Es ist der Mangel an Wissen über das Prinzip der Wahrheit, daß die Jeevis die Welt als wirklich sehen. Wer übt und die Sichtweise der Wahrheit anwendet, befreit sich von der Illusion. Unwissenheit ist das Gegenteil von dem Prinzip der Wahrheit.
Wenn Sita klar gesehen hätte, hätte der Dämon nicht die Form des Hirschen aufrechterhalten können, und sie hätte die Wahrheit gesehen. Lord Brahma ist vollkommen in der Wahrheit eingetaucht und sieht daher die Welt als unwirklich. Wenn wir ihn verehren, erscheint er in unseren Träumen.
Die Sonne geht um 6 Uhr auf, sie wartet nicht auf uns, bis wir aufwachen. Wir müssen zur Sonne beten, wenn sie uns aufweckt.
Wir sind in Unwissenheit und dem Ego gefangen, und dadurch hat sich die unwahre Sichtweise der Welt in uns verfestigt.
Im Traum träumt ihr 10 Jahre in zehn Minuten, ihr habt nicht das wirkliche Zeitgefühl im Traum. Diese Welt erscheint auch wie ein lang gezogener Traum. Sie endet nicht, bevor ihre 100 Jahre abgelaufen sind. Die Reste des Karmas lassen den Traum nicht schnell zum Ende kommen. Wir müssen durch das übrig gebliebenen Karma hindurchgehen. Deshalb verlängert Brahma den Traum der Welt und bleibt selbst in Meditation.
Wir träumen von Leuten, an die wir denken, selbst von denjenigen, die wir gar nicht kennen, wie z.B.Filmstars usw. Auf diese Art sieht Brahma die Welt wie einen Traum. Die Welt ist der kollektive Traum von Lord Brahma. Der Traum entsteht für den Träumer, er ist Teil von ihm und hat keine getrennte Existenz von ihm- geradeso, wie ein Mangobaum von einem Mangosamen kommt. Genauso kommt der Traum von dem Träumer und ist nicht von ihm getrennt.
Oh Rama, wir sind gefangen in dem Traum. Wir dürfen ihn nicht als wirklich erachten.
Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Tejas, der jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.