Marsch 4, 2025 Deutsch

Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 4. Marsch, 2025 – Mysore

Durch den Anblick des reinen Chaitanyas hören die Bewegungen des Pranas (Lebenskraft) auf, und somit hören auch die Bewegungen des Geistes auf. Mit der Beendigung der Bewegungen des Geistes hört auch Samsara bzw der Kreislauf von Geburt und Tod auf zu existieren, da er das Ergebnis der Bewegungen des Pranas ist. Nur wegen dieser Bewegungen erscheint die Welt als wirklich. Die Bewegungen scheinen wirklich wegen des Chaitanyas, das die Grundlage von allem ist. Wenn die Bewegungen zum Stillstand kommen, bleibt nur Brahma.

Tattva, das Prinzip des höchsten Bewusstseins und alles andere verschwinden. Diese Bewegungen können nur dank des Chaitanyas existieren.
Macht euch keine Gedanken, welchen Weg ihr wählen sollt, denn alle Wege treffen sich schließlich. Gemäß euren Möglichkeiten wählt einen Weg zum Üben. Entweder ihr bringt das Prana oder die Welt zum Stillstand, beide Wege führen zum reinen Chaitanya.

Versteht, daß die Bewegung des Geistes innerhalb des reinen Chaitanyas stattfindet. Wenn ihr die Erfahrung dieser Bewegungen habt, erinnert euch, daß sie nur auf der Grundlage des reinen Chaitanyas möglich sind, dann konzentriert euch auf Chaitanya, und somit schwächen sich die Bewegungen ab. Obwohl die Bewegungen nur vorgestellt bzw eine Illusion sind, sind sie ein Aspekt des reinen Chaitanyas. Wenn ihr dies erkennt, löst sich alles im reinen Chaitanya auf.

Wenn ihr still sitzt, um zu meditieren, rennen eure Gedanken hierhin und dorthin z.B., wenn ihr etwas hört. Erinnert euch daran, daß diese Bewegungen in euch stattfinden. Was in euch entsteht, kann auch in euch aufgelöst werden! Es ist schwierig, das Ohr zu besiegen. Hört den Worten des Gurus zu, hört und singt Bhajans und besiegt dadurch allmählich die Bewegungen des Geistes.

Wenn der Sucher in der Lage ist, die Bewegungen des Pranas anzuhalten, hört die Welt auf zu existieren, und er wird ein lebend Befreiter. Dieser Sadhana ist so großartig, daß er euch über viele Leben hinweg begleiten wird.

Oh, Sri Rama, diese manifestierte Welt ist ein langer Traum. Wenn der Jeevi d.h. die individuelle Seele den Körper wechselt, scheint sich der Traum auch zu ändern. Die Eltern und Verwandten, die Freunde wechseln, geradeso wie unsere Träume voneinander verschieden sind. Das Leben wechseln von einem zum anderen ist, wie von einem Traum zum anderen zu gehen. Der Intelligente hält diese Träume, die wir Leben nennen, nicht für wirklich.

Sri Krishna sagt: «Ich kenne alle Geburten». Deshalb ist Er eine Inkarnation. Unser Gurudeva kam auch mit einer Mission, deshalb haben diese Wesen keine Anhaftung.

Ein Sucher bemüht sich, genauso zu werden – denkt nicht, daß ihr von einer Geburt zur anderen geht. Seht alles wie einen Fluss. Geradeso, wie wir täglich die Kleider wechseln, wechseln wir den Körper bei jeder Geburt.

Löst das Ego auf, das denkt, es sei der Jeevi, und dies sei eine Geburt. Seht es stattdessen als einen Fluss, der in den Ozean bzw Paramatman fließt. Seid dankbar, daß ihr einen Sadguru in diesem Leben habt, nutzt ihn gut, seht es wie einen Fluss und verschmelzt mit Ihm.
Die Vergangenheit können wir nicht ändern, und die Zukunft und die weiteren Geburten kennen wir nicht. Der Herr hat uns die Kraft gegeben, dank unserem Sadhana die zukünftigen Geburten zu verringern oder ganz auszulöschen. So wie Blumen einer Girlande durch einen Faden zusammengehalten werden, so ist Chaitanya der Faden, der alle Geburten zusammenhält.

Der letzte Vers dieses Kapitels:

Oh, Sri Rama, alle Welten sind als Illusionen in der höchsten Autorität und Wirklichkeit des reine Chaitanyas erschaffen. Große Seher erkennen das durch ihren Sadhana und beenden den Kreislauf von Geburt und Tod. So wie wir uns jeden Tag reinigen, reinigen wir uns bei jeder neuen Geburt. Eine neue Geburt entsteht aus Unwissenheit.

Deshalb müsst ihr euch von der Unwissenheit reinigen und befreien, wenn ihr auf einer bestimmten Ebene angekommen seid. Die Unwissenden genießen die sinnlichen Vergnügungen und erschaffen dadurch weitere Geburten.

Die Kraft des reinen Chaitanyas lässt diese Welt wirklich erscheinen. Nur ein geringfügiger Teil des Chaitanyas hat diesen Effekt, stellt euch vor, welche Wirkung dann das komplette Chaitanya haben kann! Das ist die Großartigkeit Chaitanyas bzw. Vibhuti Chaitanyas. Alles weltliche Wissen fließt schließlich zurück in das reine Chaitanya, weil es von dort gekommen ist.

Wenn Schlamm in den Ganges fällt, wird er zum Ganges. Ebenso geht alles weltliche Wissen zurück in das reine Chaitanya und wird das reine Chaitanya. Meditiert darauf, und alles löst sich in euch auf.

Wenn ihr Sadhana praktiziert, bekommt ihr bestimmte Siddhis (Kräfte). Um ihnen nicht zu erliegen und ihnen verhaftet zu sein, haltet euch an dem höchsten Wissen fest.

Jetzt wird das 10. Kapitel der Bhagavad Gita diskutiert – Vibhuti Yoga.

Bisher betrachtete der Heilige Vasishta die Großartigkeit Chaitanyas, jetzt beleuchtet er verschiedene Aspekte Desselben. Als erstes spricht er über die Dreieinigkeit – Schöpfer, Erhalter, Zerstörer – der nichts anderes als Datta Swami ist. Diese Dreieinigkeit befindet sich in dem ewigen Paramatman. Wenn wir einen Tempel einweihen, werden die Gottheiten fest in Paramatman verankert, das ist die Bedeutung der Einweihung.

Wenn wir von Satsang («Zusammensein in Wahrheit» d.h. zusammensein mit Heiligen und Devotees) sprechen und auffordern, schlechte Menschen zu meiden, fragt ihr euch, warum, weil doch gut ebenso wie schlecht in Paramatman sind. Dumme Frage! Der Einfluss schlechter Leute verstärkt eure schlechten Veranlagungen. Obwohl dies alles in Paramatman stattfindet, verstärkt schlechter Einfluss unsere schlechten Seiten. Wir bleiben nicht unverändert wie Paramatman.

Manche Leute sind bedeutend, andere sind gefallen und unbedeutend. Das kommt von den Handlungen und Veranlagungen (Vasanas) in früheren Geburten. Wer mit einem bedeutenden Karma geboren ist, hat die entsprechenden Eigenschaften. Das haben sie einem sehr guten Sadhana in früheren Geburten zu verdanken. Wenn z.B. jemand in jungem Alter schon sehr gut singt, kann er durch Übung dieses Talent verstärken. Wenn er nicht übt, geht das entsprechende Talent verloren.

Die Freuden der Menschen sind weltlich, die Glückseligkeit Paramatmans ist unendlich und viel höher. Eine Person mit bedeutenden Qualitäten wird eine bedeutende Person genannt, ihre Glückseligkeit ist größer als bei anderen. Das kann nicht mit Geld gekauft werden. Diese Personen gehen durch die Welt, als seien sie im Himmel. Sri Rama verwandelte den Wald in einen segensreichen Himmel für alle Asketen, die dort lebten. Sri Swamiji hat hier einen himmlischen Ashram geschaffen.

Menschliche Gandharvas (himmlische Musiker) und göttliche Gandharvas sind beide Teil von Paramatman. Sie können durch Wände hindurch gehen, wir hören das von Adi Shankaracharya. Sie haben diese Kräfte, und ihre Glückseligkeit ist unermesslich. Sie haben nur geringfügige Sorgen in ihrem Herzen, die niemals durch Selbstbezogenheit herrühren. Sie wollen himmlische Wesen werden und noch mehr Glückseligkeit erfahren. Das Prinzip, wo alle Freuden sich in der höchsten Glückseligkeit auflösen, ist Brahmaanda. Es gibt nichts Größeres. Das ist Parabrahma Tattva. Das ist der Sieg über den Tod – Mrutyunjaya.

Es heißt, wer in Kashi stirbt, kennt keinen Tod. Was heißt das? Wer im Traum einen Verlust erlebt, hat keinen Verlust. Das ist dasselbe. Denkt darüber nach. Wenn ein Yati (Mönch) stirbt, gibt es keine Periode der Trauer. Weil er nicht stirbt, denn er löst sich in dem Herrn auf. Paramatman ist alldurchdringend. Selbst wenn ihr nur kurze Zeit den Anblick Brahmans habt, sind die Sünden sämtlicher vergangenen Leben ausgelöscht.

Wir sprechen von hier und dort in Bezug auf Menschen und Dinge, wir geben ihnen eine Existenz. Nur wegen Chaitanya sind sie da. Wer Paramatman nur eine Sekunde erfährt, ist von allen Anhaftungen befreit, er kehrt nicht zurück in Samsara.

Oh Rama, da du eine Inkarnation bist, wirst du sofort befreit, wenn du über das Prinzip der höchsten Wahrheit meditierst.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung von Teja Prataps, der jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.

Comments are closed.