Rede von seiner Heiligkeit Sri Ganapathy Sachchidananda Swamiji – 6. April, 2025 – Dundigal, Bhagyanagaram, Hyderabad
Sri Swamiji klärt einige Mißverständnisse in Bezug auf das Verhalten von Rama:
Rama mußte Vali von hinten angreifen, (das entspricht nicht den Regeln des Kampfes) weil er das Dharma aufrechterhalten mußte. Außerdem ist es nicht falsch, gewalttätige Tiere (Vali war gewalttätig) zu jagen. Rama hat damit das Dharma und die Gerechtigkeit aufrechterhalten, er hat damit also nicht das Dharma verletzt.
Es wird ihm vorgeworfen, daß er seine schwangere Frau Sita weggeschickt hat. Für Rama war das Königreich und seine Gefolgschaft von größter Wichtigkeit. Ravana hat Sita Mata entführt. Wenn er sich ein bißchen vorsichtig verhalten hätte, hätte er einen guten Ruf gehabt.
Ravana hatte Sita entführt, um Rama zu kränken und nicht aufgrund von Begehren Sita gegenüber. Wann immer Ravana mit ihr sprach, hielt Sita ein Darbha Gras (heiliges Gras, aus dem Meditationsmatten geflochten werden) zwischen sie beide. Sita kann von niemandem berührt werden, weil sie die Tochter von Mutter Erde ist.
Rama beanspruchte die Hilfe Hanumans, um Ravana zu töten. Viele Heilige im Wald hatten zu Rama gebetet, die Dämonen zu töten, die ihre spirituelle Praxis behinderten. Rama kreierte ein Drama, um diese Aufgabe zu erfüllen und gleichzeitig das Dharma aufrechtzuerhalten. Ravana war ein großer Gelehrter, und sein Tod war von der Hand Gottes vorherbestimmt. Dafür musste er jedoch das Dharma verletzen, damit das erlaubt war und geschehen konnte. Danach mußte Rama ihn mithilfe der Affenarmee töten. Es ist daher falsch, Rama zu beschuldigen.
Ist es für irgend jemanden möglich, ins Feuer zu gehen und wieder zurückzukommen? Rama weiß, wer er und Sita Mata sind. Er hat sich nie als Gott bezeichnet, sondern als Sohn Dasharathas. Er zeigte uns, wie mit den Eltern und Verwandten umzugehen und wie als ein guter Mensch in der Gesellschaft zu leben. Er musste sich als Mensch inkarnieren, um uns den richtigen Weg zu zeigen. Er ist die fünfte Inkarnation Maha Vishnus.
Das Ritual der Heirat von Sita und Rama ist spirituell – es ist die Heirat zwischen der Seele und dem Intellekt. Das ist Yoga, wir beten zum Herrn um dieses Yoga. Wir beten auch, daß Er uns alle segnen möge.
Wenn wir beten, geben sie uns, was sie haben. Wer Nahrung hat, gibt Nahrung, Rama gibt Tugenden, Guru gibt Wissen. Wenn ihr zu Rama betet, gibt er, was er hat.
Warum mußte er Sita in den Wald schicken, als sie schwanger war? Weil die Schriften sagen, daß ein Herrscher keine Zwillinge sehen soll.
Und außerdem äußerte Sita immer den Wunsch, in einem Yoga Ashram zu sein. Es ist so üblich, daß der Mann den Wunsch der schwangeren Frau erfüllt. Wir wissen nie, ob die Mutter während der Geburt in Sicherheit ist. Trotz der Fortschritte in Wissenschaft und Medizin ist eine Geburt fast wie eine Wiedergeburt für die Mutter. Im 8. Monat fragt der Mann, welches Geschenk die Frau sich wünscht. Sie möchte vielleicht den letzten Modeschrei, was Saris betrifft.
Wenn weniger Geld da ist, fragt sie vielleicht nach einer Goldkette, die nicht wirklich Gold ist, aber so aussieht. Wenn sich Leute mit diesem Schmuck bedecken, sieht es aufwendig aus, ist aber nicht viel wert. Ich empfehle euch, diesen Schmuck zu tragen, so daß nicht der wahre Goldschmuck von Dieben gestohlen wird. Tragt auch billige Schuhe, wenn ihr in den Tempel kommt, niemand wird sie anrühren und wenn, dann verliert ihr nicht viel.
Sita drückte wieder ihren Wunsch nach einem Yoga Ashram aus, als Rama sie fragte. Rama fragte sich, wohin er sie schicken könne. Viele Männer wollen ihre Frau nicht zurücknehmen, wenn sie woanders gelebt hatte, aber Rama nahm Sita zurück. Rama sprach nicht öffentlich über Sitas Feuertest (auf Ramas Wunsch hin sprang sie ins Feuer, um zu beweisen, daß sie während ihrer Abwesenheit treu geblieben war).
Eine von Ramas Tugenden war es, daß er sich um jedes Problem seines Volkes kümmerte. Verschiedene Faktoren kamen zusammen. Der Mann, der die Wäsche wusch, beschuldigte auf indirekte Weise Sita. Rama wollte ihm und allen, die ihn hörten eine Lektion erteilen. Sita wollte in einen Ashram gehen. Und Rama wurde gesagt, daß er Zwillinge nicht ansehen darf. Wenn ihr nachforscht, seht ihr daß alle Gründe dharmisch sind. Wer Ramayana nicht wirklich kennt, spricht ohne zu wissen was er sagt. Versteht die Wahrheit und verurteilt die Worte der Kritiker.
Manche sind mit göttlicher Natur geboren. Wer das Ritual Rama Kalyanam durchgeführt hat, ist göttlich. Wer sich dagegen auflehnt, ist dämonisch. Und dazwischen sind Menschen. Ihr seid Menschen und habt ein wenig Göttlichkeit. Deshalb sehnt ihr euch, Swamiji zu sehen, seid wohltätig, kümmert euch um Straßentiere etc.
Ein Mann hatte ein Augenproblem, ging zu einem großen Arzt, der es «reparierte». Er war sehr geizig. In seinem Dorf starben viele Menschen wegen Feuerausbrüchen. Sie baten den Mann um Hilfe, er half jedoch nicht. Eines seiner Augen wässerte, und die Leute dachten, er sei mitfühlend, aber es war sein künstliches Auge aus Glas, das wässerte. Das Glas schmolz, aber nicht sein Herz – das war dämonisch.
Manche haben Geld, geben es nicht aus und sterben. Dann bekommen entfernte Verwandte das Geld. Wie unglücklich! Deshalb wählt aus, wem ihr euer Geld vermachen wollt, solange ihr gesund und lebendig seid. Schreibt euer Testament, dann könnt ihr unbesorgt leben. Ich sage es euch auch, schreibt euer Testament für wen ihr wollt, für Dattapeetham oder andere. Macht es, solange ihr gesund seid und versiegelt es.
Ratan Tata hat sein Testament so gut geschrieben, er hatte es nicht nötig.
Wissen wir, wann wir sterben? Wissen es die Leute in deinem Dorf? Wir wissen es nicht. Und dann haben wir das Gefühl: am Morgen habe ich noch mit ihm gesprochen, und jetzt ist er schon gegangen. Wer kein Geld hat, kann Ramas Namen schreiben, aber wer Geld hat, schreibt euer Testament, entweder der Mann oder die Frau. Wir brauchen einen einfachen Tod ohne Anstrengung.
Dasharatha war sehr streng, er schickte seine Söhne in Vasishtas Ashram, wo sie ein rigoroses Training erfuhren. Sie badeten in kaltem Wasser, schliefen ohne Decke auf dem Boden, wo die Mücken sie zerstachen. Die Mütter schickten Matratzen und Decken und alle mögliche Nahrung. Nach einem Blick darauf ließ Vasishta alles in den Fluß werfen, so hart war seine Erziehung. Nach diesem Training hatte Rama enorme Entsagung. Er wollte das Königreich nicht. Das erzählt Balawamiji während Yogavasishta.
Sie aßen nur einmal am Tag, hatten viele Mücken, keine Kissen, kein Tuch, kein heißes Wasser. So lebte Sri Rama, aber ihr habt alle Annehmlichkeiten.
Zu der Zeit kam ein Heiliger in den Ashram und sagte zu Vasishta, er solle ihnen wenigstens eine große Matte geben, um darauf zu schlafen. Vasishta sagte, daß es ihnen später im Leben nutzen würde, wenn sie auf dem Boden schliefen.
Wenn ihr ohne Kissen schlaft, bekommt ihr keine Kopfschmerzen oder Kopfkrankheiten. Weiche Betten sind nicht empfehlenswert.
Sita bat darum, in einen Ashram zu gehen. Sie hätte um einen Sari bitten können, der in eine Streichholzschachtel passt.
Jemand schickte mir einen Schal, der in dieses kleine Paket passt.
Da Sita in einem Ashram sein wollte, bat Rama Lakshmana, sie zu dem Ashram von Valmiki zu bringen. Dort wurde die Ramayana geboren.
Rama sah seine Kinder erst nach acht Jahren. Er litt sehr, er sah seine Kinder nicht, er sah seinen Vater nicht, als dieser starb. Als Lava und Kusha die Geschichte des Ramayana sangen, sah Rama alle Geschehnisse vor seinem geistigen Auge. Dann beendete Sita ihr Leben, indem sie zu Mutter Erde zurückging, sie ging dahin zurück, woher sie gekommen war. Rama weinte, alle weinten, aber das nützt nichts, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Dann erklärte Sita den Jungen, daß Rama ihr Vater sei – so schön ist das Dharma.
Swamiji veröffentlicht jetzt auch Fotos auf Instagram. Eines ist so schön, daß ich es geküßt habe.
Wir bauen einen Ashram in Ayodhya, ein Devotee hat die Hauptkosten übernommen. Viele haben den Kauf des Landes unterstützt. Die Konstruktion ist fast beendet. Wenn Sri Rama es wünscht, weihen wir den Ashram ein.
Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.